Ärztekammerpräsident appelliert: Mit dem Thema Organspende befassen!
Ärztekammerpräsident Prof. Henrik Herrmann appelliert: Befassen Sie sich mit dem Thema Organspende. In Schleswig-Holstein warten fast 400 Menschen auf ein lebensrettendes Spendenorgan!
Bad Segeberg, 29. Mai 2024. Anlässlich des Tags der Organspende am 1. Juni appelliert Ärztekammerpräsident Prof. Henrik Herrmann, sich mit dem Thema Organspende zu befassen, das heißt, sich zu informieren, eine Entscheidung zu treffen und diese zu dokumentieren.
„Unabhängig davon, wie Sie sich entscheiden. Schaffen Sie Klarheit und dokumentieren Sie Ihre Entscheidung. Zum Beispiel in einem Organspendeausweis oder mit einem Eintrag ins digitale Organspende-Register, das seit März diesen Jahres verfügbar ist.
Der schleswig-holsteinische Ärztekammerpräsident erinnert, wie wichtig eine klare Haltung zum Thema Organspende ist: „Nur wer zu Lebzeiten entschieden hat, ob im Falle des Falles Organe gespendet werden sollen oder nicht, hat selbstbestimmt darüber verfügt, was er oder sie sich nach dem Tod wünscht. Das entlastet auch die Angehörigen, die ansonsten vor der Herausforderung stehen, eine Entscheidung zur Organspende einer nahestehenden Person zu treffen. Voraussetzung für eine Organspende ist immer die Feststellung des Hirntods durch zwei voneinander unabhängige und in der Betreuung von Intensivpatienten sehr erfahrenen Ärztinnen bzw. Ärzten, die weder an der späteren Organspende noch an der folgenden Organstransplantation beteiligt sein dürfen.“
Wie wichtig die Bereitschaft zur Organspende ist, verdeutlichen die aktuellen Zahlen. In Schleswig-Holstein ist die Anzahl der Organtransplantationen im Vergleich zu den Vorjahren weiter zurück gegangen. Im nördlichsten Bundesland wurde laut Daten der Stiftung Eurotransplant 2023 nur 124 Organe transplantiert, im Jahr davor waren es 138. Dem gegenüber stehen zurzeit 394 Schleswig-Holsteiner, die auf ein Spenderorgan warten. „Wir haben eine erfolgreiche Transplantationsmedizin und dennoch können wir Patientinnen und Patienten, die dringend auf ein neues Organ warten, nicht mit einer Transplantation helfen, weil wir zu wenig Organspenderinnen und Organspender haben“, bedauert Prof. Herrmann.
Mehr Informationen zum Organspende-Register