Osteoporose: starke regionale Unterschiede
Die niedrigsten Anteile mit jeweils 2,9 Prozent finden sich im Kreis Ostholstein und in der Landeshauptstadt Kiel. Am stärksten betroffen ist der Kreis Steinburg: Dort liegt die Krankheitshäufigkeit bei 4,4 Prozent in der Bevölkerung, in Nordfriesland bei 4,3 Prozent.
Im Vergleich zu anderen Bundesländern liegt der Anteil der wegen Osteoporose behandelten Personen in Schleswig-Holstein mit 3,4 Prozent unter dem bundesweiten Durchschnitt von 4,0 Prozent. Die Krankheitshäufigkeit im Norden ist laut der Kassen-Analyse in den vergangenen Jahren kontinuierlich gesunken – von 3,8 Prozent im Jahr 2018 auf 3,4 Prozent im Jahr 2023. „Mögliche Ursachen für den Rückgang sind ein veränderter Lebensstil in jungen Lebensjahren mit calciumreicherer Ernährung, regelmäßiger körperlicher Aktivität und einem zunehmenden Rauchverzicht. Falls diese Trends ursächlich sein sollten, ist in den nächsten Jahren ein weiterer Rückgang der Prävalenz zu erwarten“, wird der AOK Nordwest-Vorstandsvorsitzende Tom Ackermann in einer Mitteilung zitiert.
Die Analyse der Krankenkasse zeigt auch, dass Osteoporose unter jüngeren Patientinnen und Patienten selten ist. Bei den 35- bis 49-Jährigen sind weniger als ein Prozent der Bevölkerung betroffen. Mit zunehmendem Alter steigt die Häufigkeit. In allen Altersgruppen sind Frauen deutlich häufiger betroffen als Männer. Der höchste Wert wird bei Frauen mit 24,9 Prozent und bei Männern mit 6,5 Prozent in der Altersklasse über 90 Jahren erreicht. En weiteres Ergebnis: Menschen, die in materiell und sozial benachteiligten Regionen wohnen, erkranken häufiger an Osteoporose als Menschen in Regionen mit guten materiellen und sozialen Rahmenbedingungen.
Die AOK klärte in ihrer Mitteilung auch darüber auf, dass Osteoporose zu hohen gesamtgesellschaftlichen Kosten führt. Laut Statistischem Bundesamt entstanden im Jahr 2020 direkte Krankheitskosten in Höhe von 1,97 Milliarden Euro - das entspricht 0,46 Prozent der Gesamtkosten in Höhe von 431,8 Milliarden Euro. Osteoporose hat laut AOK damit aus Kostenperspektive eine ähnliche Bedeutung wie Leukämien oder akute Infektionen der Atemwege. (PM/RED)



