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Geschlossene MVZ: Krebspatienten wird geholfen

Ein MVZ-Betreiber hat kürzlich gleich drei Standorte in Schleswig-Holstein geschlossen – mit schwerwiegenden Folgen für die Versorgung der onkologischen Patientinnen und Patienten im Hamburger Randgebiet. Die KVen in den beiden Bundesländern und der Berufsverband der Niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte für Hämatologie und Medizinische Onkologie (BNHO) in Hamburg reagieren jetzt auf die angespannte Versorgungslage.

Die geschlossenen MVZ befinden sich in Reinbek, Ahrensburg und Norderstedt. Patienten aus Schleswig-Holstein können sich unter der Telefonnummer 116117 an die Terminservicestelle der KVSH oder per Email an tss(at)kvhh.de wenden und werden von dort an schleswig-holsteinische und Praxen in Hamburg vermittelt. Patienten aus Hamburg sollen sich ausschließlich per E-Mail unter Angabe einer Rückrufnummer an die Terminservicestelle der KV Hamburg über tss(at)kvhh.de wenden, sie werden entsprechend an Hamburger Praxen vermittelt.

Zuvor war es durch die kurzfristige Schließung der drei Praxisstandorte zu Versorgungsengpässen bei hämatologischen und onkologischen Patientinnen und Patienten gekommen. Die KVen der beiden Bundesländer und der BNHO in Hamburg wollen mit dem Angebot die Versorgungslage entspannen und insbesondere bei dringenden onkologischen Fällen eine zügige Weiterbehandlung ermöglichen. 

„Die ärztliche Selbstverwaltung zeigt, dass sie auch bundeslandübergreifend schnelle Lösungen anbieten kann. So können Patientinnen und Patienten zügig auf Praxen mit freien Kapazitäten verteilt werden. Nach Rückmeldung mehrerer Kolleginnen und Kollegen liegen mittlerweile fast immer die erforderlichen Arztbriefe und Befunde vor, um eine Weiterbehandlung nahtlos fortzuführen“, wird die KVSH-Vorstandsvorsitzende Dr. Bettina Schultz in einer gemeinsamen Mitteilung zitiert.  

Nach Angaben des Hamburger BNHO-Landesvorsitzenden Dr. Erik Engel wurden bereits erste Patientinnen und Patienten aus Schleswig-Holstein in Hamburger Praxen aufgenommen und dort versorgt. 

Zuvor war insbesondere in Hamburger Medien mehrfach über finanzielle Schwierigkeiten des MVZ-Betreibers Miamedes berichtet worden. Einzelne Standorte in Hamburg waren zwischenzeitlich geschlossen und an andere Betreiber verkauft worden. Auf der Website warb Miamedes bis 29. Oktober noch mit sieben Fachrichtungen in 38 Standorten, darunter auch die schleswig-holsteinischen. In den Einrichtungen wurden nach Angaben auf der Website mehr als 25.000 Patienten im Quartal versorgt.   (PM/RED)

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