Diabetes im Norden: AOK setzt auf Prävention und Schwerpunktpraxen
2023 waren laut AOK Nordwest fast 230.000 Menschen in Schleswig-Holstein ab 20 Jahren an Diabetes mellitus Typ 2 erkrankt. Gegenüber dem Vorjahr habe sich die Zahl nur leicht erhöht, im Vergleich zu 2017 jedoch um 10,4 Prozent. Diese Entwicklung zeige sich auch bei den Ausgaben für Blutzucker senkende Präparate. Die Ausgaben für Antidiabetika seien in 2023 für alle gesetzlich Krankenversicherten um 3,6 Prozent auf 104,8 Millionen Euro angestiegen, im Fünfjahresvergleich sogar um rund 47 Prozent.
Die Auswertung der Krankenkasse zeigt Unterschiede zwischen den Regionen in Schleswig-Holstein. In Flensburg hatten 7,7 Prozent der Einwohnerinnen und Einwohner einen vom Arzt diagnostizierten Typ-2-Diabetes, in Neumünster 10,8 Prozent. Laien ist oft nicht bekannt, welche gesundheitlichen Probleme Diabetes nach sich ziehen kann. „Häufig treten Nierenschädigungen, Erblindungen oder Amputationen als diabetesbedingte Komplikationen auf“, sagte der Vorstandsvorsitzende der AOK Nordwest, Tom Ackermann. Folgeerkrankungen wie Herzinfarkte und Schlaganfälle könnten dazu führen, dass Patienten frühzeitig sterben.
Ackermann verwies auf Risikofaktoren wie Übergewicht, Bewegungsmangel, Stress oder ungesunde Ernährung. Um Erkrankungen vorzubeugen, riet er zu mehr Bewegung und gesunder Ernährung, aber auch zur Teilnahme an speziellen Kursangeboten.
Eine Besonderheit im Norden ist der Vertrag „Diabetisches Fußsyndrom" mit der Arbeitsgemeinschaft diabetologischer Schwerpunktpraxen Schleswig-Holstein. Ziel dieses Vertrags ist die Umsetzung integrierter Behandlungsabläufe für die Behandlung von Patienten mit Diabetischem Fußsyndrom zur Verbesserung und rechtzeitiger Einleitung von Hilfsmaßnahmen. (PM/RED)


