
Kompetent und vernetzt
Der Kompetenzbegriff ist heutzutage allgegenwärtig. Ursprünglich als die Fähigkeit, ein Amt auszuüben, definiert, beschrieb sie später die notwendigen Qualifikationen für Berufe. Der Durchbruch gelang erst vor einigen Jahrzehnten in der Pädagogik und erreichte erst spät die Humanmedizin in Form einer aktiven Integration von Wissen, Fertigkeiten und Haltungen.
Der Kompetenzbegriff ist heutzutage allgegenwärtig. Ursprünglich als die Fähigkeit, ein Amt auszuüben, definiert, beschrieb sie später die notwendigen Qualifikationen für Berufe. Der Durchbruch gelang erst vor einigen Jahrzehnten in der Pädagogik und erreichte erst spät die Humanmedizin in Form einer aktiven Integration von Wissen, Fertigkeiten und Haltungen. Mittlerweile gibt es sehr viele Kompetenzbereiche, sogar eine Inkompetenzkompensationskompetenz wurde vom Philosophen Marquard beschrieben. Gerade in der Medizin spielen Kompetenzen eine wichtige Rolle: im Studium, in der ärztlichen Weiterbildung und im beruflichen Alltag. Wir haben in unserer ärztlichen Profession fachliche, methodische, soziale, kommunikative, empathische, persönliche und viele weitere Kompetenzen, die wir täglich einsetzen.
Deshalb gibt es auch zunehmend Kompetenzzentren in der Medizin, um mit dem rasanten Fortschritt Schritt halten zu können. Seit Juli kommt das Kompetenzzentrum für psychiatrische und psychologische Justizgutachten in Schleswig-Holstein hinzu – ein bisher bundesweit einmaliges Projekt von Ministerium für Justiz und Gesundheit und Ärztekammer. Hintergrund ist der zunehmende Bedarf an Gutachterinnen und Gutachter im Justizwesen, insbesondere in der Forensik, und die Schwierigkeit, entsprechend qualifizierte Sachverständige zu finden, zumal auch Fristen eine Rolle spielen. Daneben ist der Austausch von Medizinern und Juristen besonders wertvoll, um eine hohe Qualität der Gutachten zu erreichen. Hier bedarf es der Vernetzung und Koordination, diese ist jetzt institutionell an der Ärztekammer geschaffen worden und hat die Arbeit aufgenommen. Es stellt einen Meilenstein in der Begutachtung dar und wir wünschen diesem notwendigen Kompetenzzentrum viel Erfolg!
Apropos Erfolg: Netzwerke und Vernetzung haben in unserem Bundesland eine lange Tradition. Sie sind äußerst erfolgreich und im medizinischen Bereich unabdingbar. Sie helfen, Komplexität und Spezialisierung zu managen, sich untereinander strukturiert auszutauschen und somit Versorgung gemeinsam zu realisieren. Ohne diese Vernetzung können die Herausforderungen gerade im Gesundheitswesen auch in unserem Bundesland nicht gelöst und zukunftsfest gemacht werden. Aus diesen Gründen sind Netzwerke und Vernetzung zu fordern, zu formen und zu fördern.
„Netzwerke und Vernetzung helfen, Komplexität und Spezialisierung zu managen, sich strukturiert auszutauschen und Versorgung gemeinsam zu realisieren.“

