Prof. Daniela Berg
Prof. Daniela Berg ©UKSH
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Gesund leben gegen Parkinson

Eine Studie der Kieler UKSH-Klinik für Neurologie untersucht, welchen Einfluss Lebensstiländerungen auf den Verlauf der Erkrankungen haben. Getestet wird ein neu entwickeltes Interventionsprogramm.

Parkinson ist eine der am schnellsten zunehmenden neurologischen Erkrankungen weltweit. Durch Lebensstiländerungen kann der Verlauf der Erkrankung jedoch positiv beeinflusst werden. Im Rahmen der Studie „Prevention-in-PD“ wird ein neu entwickeltes Lebensstilinterventionsprogramm für Betroffene getestet. Federführend beteiligt sind Prof. Daniela Berg, Direktorin der Klinik für Neurologie des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH), Campus Kiel, und PD Dr. Eva Schäffer, Oberärztin der Klinik. Gefördert wird das Vorhaben als eines von sechs „Leuchtturm-Projekten“ von der Parkinson Stiftung und der Deutschen Gesellschaft für Parkinson und Bewegungsstörungen e.V.

„Alle Lebensstilaspekte, von denen wir wissen, dass sie die Krankheit verlangsamen können, werden in einem intensiven und patientenorientierten sechsmonatigen Programm vereint. Dazu zählen körperliches und kognitives Training, Ernährungsberatung und eine Anleitung zu gesundem Schlaf“, wird Schäffer in einer Mitteilung des UKSH zitiert. Trotz umfangreicher wissenschaftlicher Nachweise für die Wirksamkeit von Lebensstilmaßnahmen sei deren hohes Potenzial noch nicht voll ausgeschöpft, so Schäffer.

Für eine wirksame Umsetzung dieser Maßnahmen sei insbesondere das Erreichen einer hohen Akzeptanz der Betroffenen eine Herausforderung, insbesondere wenn Veränderungen des Lebensstils in mehreren Bereichen erfolgen sollen. Bisher habe keine Studie diese Akzeptanz eines mehrgleisigen Lebensstilinterventionsprogramms bei Parkinson untersucht.

PD Dr. Eva Schäffer
PD Dr. Eva Schäffer ©UKSH
PD Dr. Eva Schäffer

„Alle Lebensstilaspekte, von denen wir wissen, dass sie die Krankheit verlangsamen können, werden in einem intensiven und patientenorientierten sechsmonatigen Programm vereint. Dazu zählen körperliches und kognitives Training, Ernährungsberatung und eine Anleitung zu gesundem Schlaf.“

PD Dr. Eva Schäffer

Eine weitere Besonderheit des Projektes ist es, dass es auch Menschen in den Fokus nimmt, die sich noch in der Frühphase der Parkinson-Krankheit befinden. Diese Phase beginnt oft viele Jahre vor dem eigentlichen Beginn der Erkrankung und kann durch Schlafstörungen, Verstopfung oder Störungen des Geruchssinns gekennzeichnet sein. An der Studie nehmen auch Erkrankte teil, die bereits typische Symptome wie Zittern, Muskelverspannungen, Gang- und Gleichgewichtsstörungen oder Änderungen in der Mimik und Sprache aufweisen.

Neben dem Hauptziel – der Feststellung, ob es Betroffenen gelingt, die vorgesehenen Lebensstiländerungen dauerhaft umzusetzen – wird der Einfluss der Intervention unter anderem auf die Symptome und die Lebensqualität erfasst. Die Ergebnisse sollen zur Planung und Durchführung einer größeren Studie als Grundlage für die Etablierung eines Interventionsprogramms in Deutschland genutzt werden.

„Als weltweit erste multimodale Lebensstilintervention leistet Prevention-in-PD einen zentralen Beitrag dazu, präventive Lebensstilmaßnahmen als wichtiges Therapieelement zu etablieren, um der rasant steigenden Zunahme der Parkinson-Krankheit und dem immer noch unaufhaltsam fortschreitenden Verlauf zu begegnen“, sagte laut Mitteilung Klinikdirektorin Berg.

Die insgesamt sechs Projekte im „Leuchtturm-Projektverbund Parkinson“ der Parkinson Stiftung und der Deutschen Gesellschaft für Parkinson und Bewegungsstörungen e.V. werden mit einem Fördervolumen von über zwei Millionen Euro unterstützt. Die Projekte sollen neue Impulse für eine frühe Diagnose sowie für ein besseres Verständnis der biologischen Vielfalt der Parkinson-Krankheit liefern, um Behandlungen zur Verlangsamung oder Abmilderung des Krankheitsverlaufes gezielter entwickeln und einsetzen zu können.

(PM/RED)

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